Diagnose CNI

21.02.2023 16:33
#1
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Profi-Samtpfote

Diagnose CNI

Nierenversagen ist eine der häufigen Todesursachen bei Katzen. Man unterscheidet zwischen akutem Nierenversagen (ANI) , akuter Niereninsuffizienz und chronischer Niereninsuffizienz CNI. Hierbei wird das Nierengewebe, das die Filterleistung erbringt, zerstört, und Giftstoffe reichern sich im Blut an.

Welche Aufgaben hat die Niere?
- Ausscheidung von schädlichen Stoffwechselprodukten
- Produktion von Hormonen
- Regulation des Säure-Basen-Haushaltes
- Regulation des Elektrolythaushaltes

Diagnostik anhand von Blut- und Urintests
Auffällige Veränderungen zeigen sich vor allem bei Blut- und Urintests. So werden bei CNI typischerweise zu hohe Konzentrationen von harnpflichtigen Stoffen gefunden. Hierzu zählen z.B. Phosphat, Kreatinin und Harnstoff. Steigt der Phosphatspiegel im Blut extrem an, so spricht man von einer Hyperphosphatämie.
Bei Harnstoff und Kreatinin verhält es sich ähnlich:
Von einer Azotämie spricht der Tierarzt, wenn diese Stoffwechselprodukte durch die Minderfunktion der Niere im Blut in erhöhter Konzentration
vorliegen. Alle drei genannten Substanzen haben „Signalcharakter“ und besitzen einen hohen prognostischen Wert für die Überlebenszeit und Lebensqualität eines an CNI erkrankten Tieres.
Aber neben diesen Blutwerten kann auch anhand einer Urinanalyse eine Nierenschädigung nachgewiesen werden. Hierfür eignet sich z.B. die Messung der mit dem Urin ausgeschiedenen Proteinmenge.
Liegt die Menge über dem Normalen, so spricht der Tierarzt von einer Proteinurie.

Bei einem akuten Nierenversagen ist die Niere zwar vorübergehend außer Betrieb bzw. ihre Funktion stark eingeschränkt/überlastet, das KANN sich aber wieder normalisieren, ohne Schäden zu hinterlassen! Im schlimmsten Fall kann sich daraus eine CNI entwickeln.

ANI ist ein akutes Geschehen und entwickelt sich innerhalb von ein paar Stunden oder Tagen,CNIist ein schleichender und unumkehrbarer, chronischer Prozess. Man unterscheidet vier Stadien bzw. Schweregrade. Da klinische Symptome in Stadium I noch nicht, in Stadium II erst schwach ausgeprägt sind, erkennt man die Krankheit oft erst spät.

URSACHEN


Vor allem Infektionen des Nierenzwischengewebes, aber auch andere, z.B. chronische oder unerkannte, längerfristig anhaltende Entzündungen (Bakterienflut),
zB Blasenentzündungen; Vergiftungen; Harnverhalt; auch bestimmte Medikamente können Niereninsuffizienz begünstigen. - begünstigt wird CNI aber eher durch minderwertiges (Trocken-)futter mit vielen Kohlenhydraten und künstlichen Zusatzstoffen, so die Annahme.
Obwohl meist ältere Katzen davon betroffen sind, kommt sie auch bei jüngeren Tieren vor, zB durch angeborene bzw. genetisch bedingte Defekte/Deformationen des Organs, Unfall, Vergiftung usw.

SYMPTOME


Eine deutlich vermehrte Flüssigkeitsaufnahme und -ausscheidung; Abgeschlagenheit; Mundgeruch und Mundschleimhautentzündungen; der Körper scheidet die Abfallstoffe mit abnehmender Nierenfunktion über die Schleimhäute aus und das verursacht die Entzündungen); später Erbrechen,Appetitmangel,Dehydrierung;Magen-/Darmprobleme; Gewichtsverlust, stumpfes Fell; eingesunkene Augen durch den Flüssigkeitsmangel.
Da einigen Symptomen auch andere Krankheiten zu Grunde liegen können (z.B. Diabetes), ist die Ursache unbedingt abzuklären.

Die DIAGNOSE stellt der Tierarzt, der die Nieren abtastet, ein Röntgen- oder Ultraschallbild anfertigt, sowie Urin und Blut der Katze untersucht.
Aussagekräftig hierbei sind PRIMÄR die Kreatinin- und Harnstoffwerte: Sind sie dauerhaft, d. h. in mindestens zwei aufeinander folgenden Blutbildern im Abstand mehrerer Wochen!! erhöht, wurden bereits ca. zwei Drittel der Nierenzellen zerstört. Als sekundäre und nicht weniger wichtige Nierenwerte gelten Phosphat, Calcium, Kalium, Natrium; sollten immer mit untersucht werden, weil sie viel über den aktuellen Stand der Krankheit aussagen.

PROPHYLAXE

Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
Trockennahrung reduzieren ,oder noch besser ganz weglassen
Zahnpflege, Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen entzündlicher Erkrankungen durchführen lassen
Für Katzen giftige Pflanzen etc. entfernen.
Niereninsuffizienz selbst ist nicht heilbar, und eine Transplantation oder Dialyse wird nur in Einzelfällen gemacht. Als Dialyse gelten hierzulande eigentlich die intravenösen Infusionen, die in akuten Krisen über mehrere Tage eingesetzt werden.
Auf das Tier abgestimmte Behandlungsmethoden können seine Lebensqualität und Dauer aber meist noch eine Zeitlang verbessern.

THERAPIEN

Subkutane (bei ANI/fortgeschrittener CNI auch intravenöse) Infusionen; Protein- und phosphorreduzierte Diät siehe oben oder Phosphatbinder über dem gewohnten Futter; Medikamente zur Behandlung von Sekundärkrankheiten und Begleiterscheinungen der CNI (zB SEB gegen Übelkeit, Lactulose gegen Verstopfung usw.) zusätzliche Flüssigkeitsgaben über die Nahrung; Ruhe und Zuwendung; bewährt haben sich außerdem homöopathische Arzneimittel (- Komplexmittel) sowie ein zytoplasmatisches Präparat.

ENDSTADIUM

Es kommt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (Anämie) und eventuell der Schleimhäute im ganzen Körper. Nierenkoma, Hirn- und Muskelschädigungen sind denkbar. Das ist allerdings ein Stadium, das die wenigsten CNI-Katzen erreichen.
Der mögliche, kurzfristige Nutzen weiterer Maßnahmen (Magensonden, Bluttransfusionen, intravenöse Infusionen) sollte sorgfältig gegen das Interesse der Katze abgewogen werden.
Womöglich ist der Tod/die Euthanasie eine Erlösung.

© beachten

Gruß
Christiane

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21.02.2023 21:17
avatar  drquinn
#2
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Quasselstrippe

Bei Tammy blieben uns von Diagnose bis zum Abschied nur eine Woche 😪😔

Anja.
Tammy und Gizmo, somewhere over the rainbow

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21.02.2023 21:20
#3
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Profi-Samtpfote

Es kann so schnell gehen.

Gruß
Christiane

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