Zusammenführungen von Katzen

18.02.2023 13:56
#1
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Profi-Samtpfote

Zusammenführungen von Katzen


Katzen sind bekanntlich keine Einzelgänger, sondern Einzeljäger
• Wie nun soziale Tiere zusammenführen?
• Welche Katzen passen zueinander?
• Wie sollte man die Zusammenführung gestalten?

Nahezu jede Katze wird den neuen Mitbewohner erst mal als Eindringling oder gar Bedrohung ansehen, ein natürliches Verhalten.
Die vorhandene Katze betrachtet ihre Umgebung als ihr Revier. Dieses markiert sie tagtäglich mit ihren Pheromonen. Jedes Tier hat seine eigenen, individuellen Duftstoffe.


Wie kann/könnte man den Einzug erleichtern?

Um zur Ruhe kommen zu können, sollte ein sep. Zimmer vorbereitet werden. Somit kann sich das Tier in der neuen ,ungewohnten Umgebung Fluchtpunkte suchen, die ein gewisses Gefühl von Sicherheit geben.
Neue, gleichberechtigte Situationen erschaffen. Dazu genügt ein Karton, ein neues Spielzeug. Hierbei wird eine Gleichsetzung der Tiere erschaffen. Für keines der Tiere riecht es vertraut, wurde zudem noch nicht markiert.
Dies schafft Neugier, lenkt vom neuen Mitbewohner ab. Gemeinsam das „Neue“ untersuchen.

Durch Positive Verstärkung betont und belohnt man das erwünschte Verhalten. Dies zeigt sich nicht nur bei Zusammenführungen, sondern unterstützt auch ängstliche Tiere im Alltag.
Die angestammte Rollenverteilung in der Gruppe kann sich durch einen Neuzugang ebenso ändern.

Viele Katzenliebhaber, die in ihrem Leben bereits einigen Fellnasen ein Zuhause gegeben haben, kennen das Problem der Revierverteidigung nur zu gut. Doch eine eindeutige Erklärung, warum auch Haus- oder Wohnungskatzen, welche fest in die Familienstruktur integriert sind, zur Verteidigung ihres Reviers neigen, gibt es nicht. Sehr wohl aber gibt es in der Psychologie der Katze einige Aspekte, welche diese Angewohnheit erklären oder zumindest möglich erscheinen lassen.


Welche Katze tendiert zu Revierkämpfen?


Hört man „Revier“, denkt man gleich an Freigänger, welche sich im Garten ausbreiten und sich mit Rivalen kloppen, bis der Arzt kommt.
Doch nicht nur Freigänger haben einen ausgeprägten Reviertrieb, selbst Wohnungs- und Hauskatzen sehen ihr direktes Umfeld als Revier an und sind bereit, bis aufs letzte Haar darum zu kämpfen, der alleinige Boss zu bleiben. Da die Hierarchiebildung nicht so einfach ist wie sie sich bei Hunden zeigt, bleibt der Katze nur die direkte Drohung und im schlimmsten Falle der Kampf, um ihren Status als Alleinherrscher zu festigen oder zu verteidigen.

Wie beim Menschen auch gibt es Einzelgänger und sozial orientierte Stubentiger. Letztere haben normalerweise keinerlei Probleme, wenn neue Artgenossen in ihr Revier eindringen und laden diese oftmals sogar zu einem feinen Leckerbissen ein.
Introvertierte Katzen hingegen können sehr wohl ihr Revier als persönliches Eigentum ansehen und schrecken durch Fauchen und andere Drohgebärden vermeintliche Rivalen ab.
Ebenfalls ein Grund für die Aggression gegenüber anderen Artgenossen kann sein, wenn sich die Katze in ihrer Wohnung nicht wohlfühlt.
Wohnungen, in welchen die Fellnase keinerlei Rückzugsort hat, sind in ihren Augen besonders verteidigungswürdig, da ein neuer Artgenosse die Fremdübernahme des gesamten Hauses oder der gesamten Wohnung bedeutet.

Besonders geschlechtsreife und unkastrierte Kater haben die Tendenz, ihr Revier zu verteidigen, denn sie möchten naturgemäß alle Kätzinnen und jede potenzielle Nahrung in ihrem Umfeld für sich alleine beanspruchen.
Dass hier Kämpfe nicht ausbleiben, versteht sich von selbst. Viel weniger bekannt ist allerdings, dass auch Mutterkatzen zu einer Art Revierverteidigung greifen, wenn es darum geht, in den ersten Wochen nach der Geburt die hilflosen Welpen vor Übergriffen anderer Artgenossen zu schützen. Diese Reaktion geht jedoch nach der Welpenzeit wieder vorbei, sofern die Mutter nicht generell dazu neigt, ihr Revier zu verteidigen.


Wie erkenne ich einen angehenden Revierkampf?


Die typische Revierverteidigung kann man an eingespielten Routinen leicht erkennen. Katzen sind generell sehr vorsichtige Tiere und so tasten sich die Rivalen langsam aneinander heran. Dies ähnelt einer Tanzvorführung in Zeitlupe, während derer sich die Augen der einen Katze tief, in die des Rivalen bohren. Dies ist entweder der Beginn eines Revierkampfes oder auch dessen Ende, denn nicht jede Katze reagiert gleich. Oft findet einer der Kontrahenten schnell heraus, dass er im Falle eines Kampfes der Unterlegene wäre – und gibt auf. Das ist der günstigste Fall für einen Katzenhalter, da sich schnell herauskristallisiert, ob die Katzen sich aneinander gewöhnen können oder nicht. Sie können, doch es braucht Zeit und möglichst keine Einmischung des Menschen.

Weniger einfach ist es, wenn der Neuankömmling sofort mit Zeter und Mordio angegriffen wird, hier ist das Eingreifen des Katzenhalters äußerst wichtig und eine räumliche Trennung notwendig. Doch auch dann sollte man nicht sofort die Flinte ins Korn werfen, sondern den Katzen eine weitere Chance geben. Geht dieses zweite Rendezvous glimpflicher ab, ist noch nichts verloren, doch reagiert die Hauskatze immer noch äußerst aggressiv auf den neuen Mitbewohner, dann sollte über den Sinn einer Zusammenführung nochmals nachgedacht werden.


Äußere Ursachen für neue Revier- und Besitzansprüche


Auch Katzen, welche noch nie durch übermäßige Besitzansprüche aufgefallen sind, können im Extremfall doch zu Revierfurien mutieren.

Das kann verschiedene Ursachen haben, doch nur eine genaue Beobachtung des direkten Umfelds der Katze kann Aufschluss darüber geben, was der auslösende Moment gewesen sein könnte. Natürlich ist der erste Gedanke: ein neuer Artgenosse zieht ein. Doch auch weit weniger bekannte, für uns Menschen recht banale Dinge können bereits den Anstoß zu einem Verteidigungsverhalten geben.

Wer seine Möbel entfernt, umstellt oder gar umzieht, sollte sich darüber im Klaren sein, dass somit nicht nur das Zuhause verschönert wurde, sondern auch ein neues Revier für die Katze entstanden ist, welches es zu erobern gilt. Schon neuerdings verschlossene Türen bedeuten für den Stubentiger eine massive Beschränkung und somit eine massive Veränderung seines Reviers.

Nicht nur der Zuzug anderer Artgenossen kann eine Verteidigungshaltung auslösen. Auch andere tierische Mitbewohner, menschlicher Nachwuchs oder ein neuer Untermieter können die Katze stark in ihrer Herrscherrolle einschränken. Ist die Katze von Natur aus nicht besonders aggressiv, legt sich diese Revierstreitigkeit bald von selbst, da sie nicht ausgelebt werden kann. In wenigen Fälle kann es vorkommen, dass sich die Aggression der Katze auf den Katzenhalter auswirkt, doch mit viel Liebe und Streicheleinheiten kann diese Hürde genommen werden.

Auch eine Veränderung der täglichen Gewohnheiten kann Auslöser von Besitzansprüchen sein. Eine Katze merkt sehr schnell, ob der Futterknecht und Katzenclo-Reiniger sich gleich häufig mit ihr beschäftigt wie zuvor - oder doch öfters außer Haus ist. Besonders der Antritt einer neuen Arbeitsstelle trifft die Fellnase meist unvorbereitet. Diese fordert jedoch ihren üblichen Teil vom Glück und gibt nicht auf, bis sie ihr Ziel erreicht hat.


Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Revierverhalten Eurer Hauskatze?


Jede Katze ist anders, und so sind auch die Geschichten immer andere. Welche Erfahrungen habt Ihr denn mit eurer Katze gemacht, welches waren Eurer Meinung nach die wahrscheinlichsten Auslöser eines ausgeprägten Revierverhaltens und wie seid ihr mit der Situation umgegangen?

Bitte "Copyright" beachten

Gruß
Christiane

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18.02.2023 20:36
avatar  drquinn
#2
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Quasselstrippe

Bei uns war es immer ne Zusammenführung mit mindestens 1 Kitten. Daher war es nie wirklich schwierig

Anja.
Tammy und Gizmo, somewhere over the rainbow

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19.02.2023 07:40
avatar  Heidi
#3
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Quasselstrippe

Als Tosca einzog war sie noch sehr klein ( meerschweinchengröße) aber Fiona hatte richtig Angst vor ihr . Ich hab leider zu Spät bemerkt das Fiona lieber allein gewesen wäre .

Bijou und Magnus sind ja gemeinsam eingezogen , da hatten sie am Anfang nur die „ wer ist der Boss „ Kämpfe und die kleine zarte Bijou hat sich durchgesetzt 😂


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23.02.2023 22:33
avatar  Snoopy
#4
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Höchst erfahrene Katzenfachkraft

Frechdachs kam zu Yoshi und Luna. Das war ein Traumzusammenführung.

Mickey kam dann zu Frechdachs und Luna. Das war deutlich aufregender, obwohl ich gezielt gewählt habe.

Sandra mit Luna, Frechdachs & Mickey
Snoopy und Yoshi für immer im Herzen

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