Für ein gesundes Gehör der Katze

26.07.2022 17:21 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2022 10:21)
#1
avatar
Profi-Samtpfote

Das Ohr einer Katze ist ein sehr sensibles Sinnesorgan, mit dem sie dreidimensional im Frequenzbereich von bis zu 65.000 Hertz hören kann. Das ist wichtig, damit sie Beutetiere nicht nur gut hören, sondern auch deren Entfernung abschätzen kann. Diese Leistung kann das Ohr jedoch nur erbringen, wenn es gesund ist. Deshalb ist es wichtig, die Ohren einer Katze regelmäßig zu kontrollieren. Durch Schmutz, Parasiten, Entzündungen oder andere gesundheitliche Komplikationen kann die Hörfähigkeit einer Katze beeinträchtigt werden.

Aufbau des Katzenohres

Bevor es um die Ohrenpflege geht, kann es hilfreich sein, sich zunächst über den Aufbau des Katzenohres zu informieren. Die Ohrmuschel ist der Teil des Ohres, der von außen sichtbar ist. Er dient als eine Art Schalltrichter, an dessen Außenseiten sich kleine Haare befinden. An der Innenseite befinden sich im oberen Bereich zudem lange Haare, die dazu beitragen, dass Schmutz und Dreck nicht ungehindert in das Ohr eindringen können. Die Ohrmuschel ist sehr beweglich und kann bis zu 180 Grad in alle Richtungen bewegt werden. Das ermöglicht ihnen ein dreidimensionales Hören. Katzen bewegen sie nicht nur je nach Geräusch, sondern auch abhängig von der Stimmungslage. Die Ohren können aufgestellt, gekippt sowie angelegt werden.

Am Ohr einer jeden Katze befindet sich zugleich noch eine Zusatztasche. Diese liegt ebenfalls am Außenbereich des Ohres, am unteren Ende. Sie ist auch unter der Bezeichnung Henry's Pocket bekannt. Es wird vermutet, dass diese Hautfalte als zusätzlicher Schalltrichter dient, der insbesondere das Richtungshören verbessert. Eine genaue wissenschaftliche Begründung für die Existenz diese Hautfalte gibt es jedoch nicht. Die Zusatztasche kommt nicht nur bei Katzen, sondern ebenso bei einigen Hunderassen vor. Der Innenbereich des Ohres setzt sich aus dem Innen- und Mittelohr zusammen.

Reinigung der Katzenohren dem Bedarf anpassen

Ein gesundes Katzenohr ist trocken, sauber und geruchslos. Katzen sorgen in der Regel selbst für die Pflege, sodass der Tierhalter zunächst keine vorsorglichen Pflegemaßnahmen ergreifen muss. Lediglich bei Auffälligkeiten sollten Tierhalter eingreifen, wodurch die Ohrenpflege nur bedarfsgerecht erforderlich ist. Für die Ohrgesundheit einer Katze ist es umso wichtiger, dass diese regelmäßig kontrolliert werden. Dadurch lassen sich Komplikationen bereits im Anfangsstadium erkennen und ernstzunehmende Verläufe vermeiden. Pflegen sollten Katzenhalter dabei jedoch nur die äußere Ohrmuschel sowie die kleine Zusatztasche. Beim Problemen mit dem Innenohrbereich sollte stets ein Tierarzt aufgesucht werden.
Befindet sich Dreck in der Ohrmuschel, den das Tier nicht selbstständig herausputzen kann, dann kann dieser mit einem leicht angefeuchteten Tuch entfernt werden. Das Tuch muss sauber und weich sein und wird am besten mit lauwarmen Wasser angefeuchtet. Zur Reinigung ungeeignet sind hingegen Wattestäbchen.

Wichtige Utensilien für die Ohrenpflege von Katzen

Für die Ohrpflege einer Katze wird nicht viel benötigt. Dabei handelt es sich in erster Linie um:

- Ohrpflegetücher: Zur Reinigung kann ein weiches Baumwolltuch gewählt werden. Es können aber auch Ohrenpflegetücher erworben werden, die bereits mit einer milden Reinigungslotion versehen sind.
- Spezieller Ohrreiniger: Sie werden im Handel zur Ohrreinigung von Katzen angeboten. Dabei sollten nur spezielle Präparate genutzt werden, die auch für Katzen geeignet sind.

Komplikationen am Katzenohr erkennen

Nicht immer findet sich im Ohr nur Dreck, der sich einfach wieder entfernen lässt. In manchen Fällen liegen Ohrinfektionen vor, wodurch es einer tierärztlichen Behandlung bedarf. Folgende Symptome können unter anderem bei Komplikationen mit den Katzenohren auftreten:

- Kleine schwarze Punkte: Befinden sie sich in der Ohrmuschel, dann kann dies auf einen Milbenbefall hinweisen. Betroffene Tiere kratzen sich zudem häufig am Ohr und schütteln vermehrt den Kopf. Milben setzen sich dabei nicht nur gerne in der Ohrmuschel, sondern ebenso in der Zusatztasche ab. Eine tierärztliche Abklärung ist in diesem Fall angeraten, denn durch eine gute Ohrenpflege alleine ist es nicht mehr möglich, die Milben wieder zu beseitigen. Zudem besteht bei Milben Ansteckungsgefahr, von Tier zu Tier sowie von Tier zu Mensch, sodass ein schnelles Handeln angeraten ist. Insbesondere Jungtiere sind gehäuft von Ohrmilben betroffen.

- Austretendes Sekret: Tritt Sekret aus den Ohren aus und legt sich im Gehörgang ab, dann kann dies auf eine Entzündung hinweisen.

- Ohrgeruch: Wird ein Geruch im Ohr bemerkt, dann kann dies auf verschiedene Komplikationen, hervorgerufen durch Pilze, Viren oder Bakterien hinweisen. Ein Tierarzt kann den Auslöser für die Ohrinfektion herausfinden und eine entsprechende Behandlung einleiten. Häufig erhalten Katzenhalter in diesen Fällen Medikamente sowie spezielle Reinigungsmittel.
- Juckreiz an den Ohren: Ein gelegentliches Kratzen an den Ohren ist in der Regel noch kein Alarmsignal. Kommt es jedoch vermehrt vor, dann kann ein Juckreiz vorliegen. Dieser macht sich häufig nicht nur durch vermehrtes Kratzen, sondern ebenso durch Kopfschütteln oder Anlegen der Ohren bemerkbar. Einige Katzen kratzen ihre Ohren sogar blutig. Es gibt unterschiedliche Ursachen, die einen Juckreiz auslösen können. Dazu zählt zunächst Ohrenschmalz, Entzündungen oder Ohrmilben. Ein Tierarzt kann die genaue Ursache erkennen und die Ohren dementsprechend behandeln.

- Gestörter Gleichgewichtssinn: Ist die innere Ohrstruktur von den Komplikationen betroffen, dann kann der Gleichgewichtssinn der Katze darunter leiden. Dies kann sich in einer Kopfschiefhaltung zeigen. Aber auch das Hin- und Herwackeln der Augen lässt darauf schließen.
- Komplikationen der Augen: Ohrenbeschwerden können sich auch in den Augen zeigen. Denn die Augen bzw. die Kopfnerven können von einer Ohrinfektion betroffen sein. Zu den Symptomen kann dann zählen, dass ein Auge kleiner wirkt, die Augenlider herunterhängen und sich die Pupillen verkleinern.

Bei diesen und weiteren Symptomen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, damit sich weitreichende Komplikationen für die Ohrgesundheit vermeiden lassen. Ein Tierarzt kann mit einem Otoskop tief in die Ohren hineinschauen und Veränderungen erkennen. Ein Tierhalter kann einer Katze hingegen eine Ohrinfektion nicht unbedingt ansehen. Diese kann im äußeren wie im inneren Bereich des Ohres auftreten. Dann ist von einer Otitis externa oder Otitis media die Rede. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig. Sie können durch Parasiten und Fremdkörper ausgelöst werden, aber ebenso durch verschiedene Erkrankungen, Tumore, Bakterien, Hefen oder Polypen. Ebenso können Allergien wie insbesondere eine Futtermittelallergie zu Ohrproblemen führen.

Tipps zur Ohrenpflege bei Katzen

- Katze an die Kontrollen des Ohres gewöhnen: Viele Katzen mögen es nicht, wenn sie an den Ohren angefasst werden. Deshalb kann es hilfreich sein, die Tiere schon als Kitten an die Kontrollen zu gewöhnen.
- Das Innere der Ohrmuschel und die Zusatztasche kontrollieren.
- Nie den tiefer liegenden, Innenteil des Ohres reinigen, die Ohrenpflege sollte nur an der Ohrmuschel vorgenommen werden.
- Keine Wattestäbchen verwenden: Damit kann das Tier bei plötzlichen Bewegungen schnell verletzt werden. Die Stäbchen können schnell zu tief in den Gehörgang gelangen oder der Dreck wird durch Nutzung der Wattestäbchen noch tiefer in das Ohr gedrückt. Dadurch können sich hartnäckige Pfropfen bilden, die von einem Tierarzt entfernt werden müssen.
- Keine rauen Taschentücher oder Toilettenpapier nutzen: Durch die raue Struktur können Schäden an der sensiblen Haut der Ohrmuschel entstehen.
- Nur wenig Wasser verwenden: Wird ein Tuch angefeuchtet, dann darf dieses nicht zu nass sein, denn ansonsten bestünde die Gefahr, dass Wasser in den Gehörgang fließt.
- Stets behutsam vorgehen, damit die Katze nicht unnötig gestresst oder gar verletzt wird.

Wer sich die Ohrenpflege nicht selbst zutraut, kann sich von einem Tierarzt beraten lassen. Dieser kann genaue Informationen und hilfreiche Tipps geben, wie es im Einzelfall am besten gelingt und worauf zu achten ist. Befindet sich bei der Samtpfote mehr als nur Dreck in der Ohrmuschel, dann sollte ohnehin ein Arzt zurate gezogen werden. Denn Komplikationen am Ohr können weitreichende gesundheitliche Konsequenzen mit sich ziehen. So kann vermehrter Ohrenschmalz beispielsweise die Hörfähigkeit beeinträchtigen.

Gruß
Christiane

 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!