Ungesunde Katzenliebe

26.07.2022 17:06 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2023 14:38)
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Profi-Samtpfote

Die Liebe zu den eigenen Haustieren kann oft ungesunde Auswirkungen haben. Wer seine Katze ausgiebig schmust und küsst, kann sich mit Helicobacter-Erregern anstecken. Sie führen zu einer Entzündung der Magenschleimhaut, der sogenannten Gastritis.
Helicobacter pylori und verwandte Helicobacter-Spezies
Besonders häufig sind für chronische Magenschleimhautentzündungen die Stäbchenbakterien Helicobacter pyori verantwortlich. Diese führen in extremen Fällen, zum Beispiel zusätzlich zu einer bereits vorhandenen Entzündung des Magens zu Magengeschwüren oder sogar zu Magenkrebs. Dieser Erreger wurde bei Laboruntersuchungen bei Hunden sowie bei Katzen festgestellt, allerdings in etwas anderer Form. Beide tragen jedoch genau den Erreger in sich, der auch für Menschen gefährlich werden kann.
Die Aufnahme der Helicbacter pylori geschieht, wenn man bei intensiven Knutschereien den Speichel seiner Katze aufnimmt. Viele Katzenbesitzer finden nichts dabei, sich während des Essens den Mundwinkel ablecken zu lassen und finden es sogar niedlich. Dass dabei der Speichel und somit der Erreger aufgenommen wird, ist ihnen dabei gar nicht bewusst. Ob die Übertragung auch von Mensch auf Tier stattfindet konnte bisher noch nicht einwandfrei festgestellt werden. Allerdings wird davon ausgegangen, dass dieser Erreger tierischen Ursprungs ist.

Gastrospilillium-like-organism
Von diesem Erreger existieren verschiedene Arten, die bei Frettchen, Hunden und Katzen nachgewiesen wurden.

Helicobacter felis
Ein besonders heimtückischer Erreger, der massive Zellschäden in der Magenschleimhaut verursacht. Er kommt bei Katzen, Ratten, Mäusen und Hunden vor.

Helicobacter heilmannii
Ein Erreger, der eigentlich nur bei Hunden vorkommt. Er schädigt im Gegensatz zu Helicobacter felis die Zellen der Magenschleimhaut nicht.
Wie wir sehen, ist besonders der Helicobacter felis für Katzenliebhaber gefährlich, aber auch Hundeliebhaber haben mit diesem Bakterium, sofern infiziert, nichts zu lachen.

Symptome einer Gastritis

Beinahe jeder kenn die Symptome einer schweren Magenverstimmung. So sind eindeutige Zeichen für ein Magenproblem schweres Aufstoßen, Bauchdruck, ständiges Völlegefühl, Brechreiz und Magenschmerzen. Auch eine schlaflose Zeit durch die Schmerzen im Bauch sowie Blutarmut und sehr dunkler Stuhl sind schwerwiegende Symptome, die auf eine Infektion mit Helicobacter Erregern hinweisen.
Vielfach wird vermutet, dass die Schmerzen von einer vorangegangenen Völlerei stammen. Im Gegenteil. Wer Schmerzen aus einer Infektion hat, wird sich besonders nach einer Mahlzeit für kurze Zeit beschwerdefrei fühlen. Eigentlich merkt man recht schnell, ob diese Symptome sporadisch oder chronisch auftauchen. Ist es so weit, dass der Schmerz nicht nachlässt, kann man davon ausgehen, dass der Magen von einer Entzündung befallen ist.

Folgen einer unbehandelten Infektion

Der Auslöser, der Helicobacter-Erreger, begünstigt nicht nur die Bildung von Magengeschwüren, sondern unterstützt auch den Ausbruch von Magenkrebs. Doch wichtig zu wissen ist, dass dieses Bakterium nur ein möglicher Auslöser ist. Viele Menschen, die den Erreger in sich tragen, erkranken nie an Geschwüren oder Krebs. Allerdings ist das Risiko, zu erkranken, um einiges größer als bei nicht infizierten Menschen. Natürlich werden auch die Auswirkungen auch durch Rauchen, Medikamenteneinnahme oder eine spezielle genetische Veranlagung beeinflusst.

Untersuchung und Therapie

Wird die Gastritis über einen längeren Zeitraum beobachtet und normale Medikamente nicht greifen, können durch eine Gastroskopie, Blut- und Atemtests sowie Probenentnahmen die Erreger nachgewiesen werden. Es existieren hervorragende Therapien für Mensch und Tier, die umgehend mit Absprache von Arzt und Tierarzt vorgenommen werden müssen. Das Gute an dieser Art der Erkrankung: Sowohl Vier- als auch Zweibeiner schlagen auf die diversen Behandlungen exzellent an und die Erfolgsquote einer vollständigen Genesung ist sehr hoch.

Wie wir sehen, ist besonders der Helicobacter felis für Katzenliebhaber gefährlich, aber auch Hundeliebhaber haben mit diesem Bakterium, sofern infiziert, nichts zu lachen.

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Gruß
Christiane

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