Spondylose

26.07.2022 16:15 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2023 14:49)
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Profi-Samtpfote

Spondylose ist eine äußerst schmerzhafte Erkrankung der Wirbelsäule, die vorwiegend bei Hunden auftritt. Leider ist diese Krankheit immer mehr auch bei Katzen vorkommend, weshalb ich mich heute diesem Thema widmen möchte. Normalerweise tritt die Spondylose eher bei älteren Katzen auf, aber es werden auch Fälle gemeldet, bei denen Spondylose in besonders schwerer Form als Rheumaerkrankung bei jüngeren Tieren aufgetreten sind.

Wie entsteht Spondylose?

Bei Spondylose bauen sich die elastischen Elemente des Skeletts drastisch ab. Der Körper der Katze reagiert darauf mit einer Verknöcherung von Teilsegmenten, beginnend an der Wirbelunterseite. Da diese Verknöcherungen stetig anwachsen, können sie bis zu den sensiblen Nerven vordringen, hier spricht man dann von einer Spondylarthrose. Einerseits werden also Wirbel durch die Verknöcherung versteift, aber auch das Schmerzzentrum durch die Nervenregionen angegriffen.

Wie schmerzhaft ist Spondylose

Durch die starre Verknöcherung der Wirbelsäule und die nerven bedingten Schmerzen hat die Katze erhebliche Probleme, sich normal zu bewegen. Hinlegen, Aufstehen, Treppen steigen oder Springen ist nur unter äußersten Schmerzen möglich, daher wird das Tier diese eigentlich alltäglichen Verhaltensweisen unterdrücken. Das Fell am Rücken wird nicht mehr gepflegt und die Krallen nicht mehr gewetzt, da es diese Art der Rückenverrenkungen durch die Starre nicht mehr schmerzlos durchführen kann. In schlimmen Fällen vermeidet die Katze sogar den Toilettengang, da sie dabei die Wirbelsäule krümmen müsste, was nicht mehr schmerzfrei möglich ist. Der gesamte Prozess der Verknöcherung wird von Schmerzen und daraus resultierender Muskelschwäche und Inkontinenz begleitet.

Welche Katzen sind betroffen

Spondylose wird häufiger bei älteren Katzen diagnostiziert, was auf eine Alterserscheinung hindeutet. Auch Katzen, die in ihren jungen Jahren schwere Stürze oder Unfälle überlebt haben, bei der die Wirbelsäule lädiert wurde, können als Spätfolge Spondylose ausbilden. Wie bei allen Erkrankungen sind übergewichtige Katzen besonders davon betroffen, da die Wirbelsäule über einen längeren Zeitraum hinweg durch das Gewicht belastet wird.
Leider sind auch Fälle von Jungtieren bekannt, welche unter Spondylose in einer besonders schweren Form leiden. Hier wird von einer rheumatischen Erkrankung gesprochen.

Symptome

Wer beobachtet, dass seine Katze nicht mehr so agil ist wie in jungen Jahren, sollte nicht sofort in Panik ausbrechen. Allerdings sind eine verminderte Aktivität in Zusammenhang mit drastischen Verhaltensauffälligkeiten, die durch die Schmerzen hervorgerufen werden, bereits Zeichen, dass mit der Katze etwas nicht in Ordnung ist. Inkontinenz könnte, wie oben erklärt, durch die Schmerzen hervorgerufen werden und die fehlende Fell- und Haarpflege weist ebenfalls auf eine Erkrankung hin. Fällt auch noch auf, dass die Katze teilweise lahmt oder eindeutige Rücken- und Bewegungsbeschwerden oder große Empfindlichkeit aufzeigt, ist der Gang zum Tierarzt unvermeidlich.
Da Katzen aufgrund Ihrer Geschichte mit Schmerzen anders umgehen als Hunde, kann es hier schwierig werden, diese zeitnah zu bemerken. Katzen halten Schmerzen stoisch aus und geben lieber keinen Laut von sich, als sich zu den Schmerzen zu äußern. Dies liegt daran, dass sie als Jäger in der freien Wildbahn keine Schwäche zeigen darf, um nicht selbst zum Gejagten zu werden. Daher ist es von größter Wichtigkeit, jedes seiner Haustiere gut zu beobachten und bei Auffälligkeiten sogar ein Schmerztagebuch anzulegen.

Therapie
Spondylose ist unheilbar, aber man kann das Leben der Katze trotzdem noch für einen gewissen Zeitraum einigermaßen lebenswert machen. Schmerzstillende Medikamente zeigen ihre Wirkung, jedoch ist dies durch das stoische Verhalten der Katzen bei Schmerzen nicht so einfach nachweisbar. Auch Physiotherapien haben kleine Erfolge gezeigt, da die Beweglichkeit aufrecht erhalten wird. Übergewichtige Katzen müssen sofort durch eine Diät an Gewicht verlieren, um die Belastung auf den Rücken so gering wie möglich zu halten. In wenigen, sehr schweren Fällen, hilft auch ein operativer Eingriff, dieser ist jedoch sehr kostenintensiv.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung gibt es verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die durch die enthaltenen Muschelextrakten hilfreich gegen Spondylose sein sollen. Sind bereits die ersten Anzeichen der Spondylose zu bemerken, kann zuhause durch Wärme- und Rotlichtbehandlungen oder sanfte Massagen zumindest die Rückenmuskulatur der Katze entspannt werden, was etwas Erleichterung schafft.

Röntgen

Die beste Art der Vorbeugung ist das Röntgen. Ab einem Alter von fünf Jahren sollte jede Katze auf Spondylose geröntgt werden. Die meisten Diagnosen entstehen nämlich aus Untersuchungen, die eigentlich nicht auf Spondylose abzielten, sondern auf andere Erkrankungen. Zufallsdiagnosen könnte man sagen. Natürlich ist in diesen Fällen die Krankheit meist schon zu weit fortgeschritten, um noch regulierend eingreifen zu können. Wird Spondylose allerdings im Frühstadium diagnostiziert, kann durch Physiotherapie, Nahrungsergänzungsmittel, Wärme und Rotlicht das Fortschreiten drastisch verlangsamt werden. Dies verschafft der Katze noch einige schöne Jahre ohne große Beschwerden.


Alternative Heilmethoden

Wer anstatt der vom Tierarzt verschriebenen Medikamente zu alternativen Heilmethoden greifen möchte, um die Organe des Tieres zu schonen, sollte sich direkt an einen Heilpraktiker wenden. Die Homöopathie ist sehr umstritten, jedoch sollte es jedem selbst überlassen sein, welche Praktiken er anwenden möchte. Neben der Homöopathie kann Akupunktur als Schmerztherapie große Erfolge verzeichnen, auch diese Therapie ist bei den meisten Heilpraktikern erhältlich.
Ein Tierheilpraktiker arbeitet jedoch auch ganz gezielt mit vielen Arten von pflanzlichen Heilmitteln. Diese sind nicht nur ohne Nebenwirkungen, sondern sie werden gezielt auf das Tier und die Befindlichkeit eingestellt und können dadurch eine große Hilfe bei der Schmerzbekämpfung sein.

Tierarzt

Jedem verantwortungsvollen Katzenhalter ist klar, dass Beobachtungen von Veränderung im Charakter oder dem Verhalten der Katze dem Tierarzt vorgestellt werden sollten. Dieser kann dann genau diagnostizieren, ob eine Erkrankung vorliegt oder nicht. Selbstdiagnosen über einschlägige Internetforen sollten unterlassen werden, da durch eine laienhafte Ferndiagnose keinerlei schlüssige Ergebnisse erzielt werden können. Im schlimmsten Fall wird die Katze sogar auf eine Erkrankung behandelt, die gar nicht vorliegt.



Zeit zum Gehen
Schmerzhafte Erkrankungen wie die Spondylose können nicht geheilt, sondern nur erleichtert und verlangsamt werden. Zu guter Letzt steht ein betroffener Tierhalter trotzdem vor der abschließenden Entscheidung: „Soll ich mein geliebtes Tier über die Regenbogenbrücke gehen lassen, oder nicht?“. Die Frage sollte aber eher heißen: „Kann ich meinem Tier noch mehr Schmerzen zumuten, um es bei mir zu behalten?“.


Wird das Leben aufgrund der Schmerzen für die Katze nicht mehr lebenswert, so ist es Zeit, sie gehen zu lassen. Der Gang über die Regenbogenbrücke ist für jede Katze, die lange unter Schmerzen leiden musste, eine Erlösung. Sie wird dankbar darüber sein, so viel Liebe erfahren zu haben, dass sie diese Schmerzen nun endlich ablegen darf.


Bitte Copyright beachten

Gruß
Christiane

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